Berlin

Erzbistum Berlin:

Meldungen und Stand der Aufarbeitung

Berichte über sexuellen und spirituellen Missbrauch im Erzbistum Berlin sowie über den Stand von Aufklärung, Aufarbeitung und Prävention im Erzbistum Berlin

Beim Fachaustausch des Erzbistums Berlin wurde uns die geplante Studie zur Aufarbeitung vorgestellt:


Faktoren für gelingende Aufarbeitung

Verantwortung - Partizipation - Ermächtigung


Vorstudie

Erfassung von Missbrauchsfällen und Verantwortlichkeiten


Hauptstudie

Welche Bedingungen sind notwendig

- damit Betroffene handlungsfähig werden (Ermächtigung)

- damit Täter Verantwortung übernehmen (Verantwortung)

- damit Gemeinden sich ihrer Vergangenheit stellen und Lehren für die Zukunft ziehen (Partizipation)

Die Betroffeneninitiative Ost ermutigt die Bischöfe, die Studie nun umzusetzen.

Fachaustausch im Erzbistum Berlin


Am 12.04.2024 findet im Erzbistum der 3. Fachaustausch zwischen Betroffenen, die sich im Betroffenenbeirat Ost, der Interdiözesanen Aufarbeitungskommission und in der Betroffeneninitiative Ost engagieren, Vertretern des Berliner Diözesanrats, den beauftragten Ansprechpersonen und den Fachbereichen Prävention, Intervention und Kirchenrecht statt.

Wir laden besonders Betroffene mit Bezug zum Erzbistum Berlin ein, gemeinsam am Fachtag teilzunehmen. Ein geschützter Raum ist uns glaubhaft zugesichert. Meldet euch einfach!

Die Vertreter des Erzbistums Berlin beschreiben ihr Anliegen für den Fachaustausch so:

"Es geht [...] darum, dass die zuständigen Mitarbeiter und unabhängigen Ansprechpersonen im Bereich sexualisierte Gewalt einen Austausch mit Betroffenen suchen, um Betroffenen die Gelegenheit zu geben, ihre Themen anzubringen. Wir möchten überdies Rat von den Betroffenen einholen, was wir in unserer Arbeit in den Bereichen Prävention und Intervention aus Sicht der Betroffenen verbessern können. Ferner geht es uns bei diesem Austausch darum, uns gegenseitig auf den Sachstand der Entwicklungen zu bringen und diese Entwicklungen aus der Perspektive von Betroffenen zu betrachten. Es geht uns darum, Betroffene an den Themen im Erzbistum Berlin, welche sie betreffen, zu beteiligen."

Nur zwei Monate im Amt - Vorsitzende der Aufarbeitungskommission Ost zurückgetreten | erschienen 07.07.2023 | domradio.de


Vorsitzende der Aufarbeitungskommission Ost zurückgetreten - erst im Mai gewählt | erschienen 06.07.2023 | katholisch.de

Im Artikel: Die Aufarbeitungskommission der Ost-Bistümer sucht einen neuen Vorsitz: Überraschend ist die bisherige Vorsitzende Uta-Maria Kuder zurückgetreten. Die Gründe liegen noch im Dunkeln - die nächste Sitzung soll Klarheit bringen.

"Der Betroffenenbeirat bezweifelt, dass die Aufarbeitungskommission für Berlin, Dresden-
Meißen, Görlitz und die Katholische Militärseelsorge (IKA) Betroffene angemessen beteiligen und die Interessen Betroffener bei der Aufarbeitung berücksichtigen wird.
" (Pressemitteilung des Betroffenenbeirats Ost)


Die Pressemitteilung des Betroffenenbeirats Ost zur Konstituierung der Aufarbeitungskommission vom 11.05.2023

Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche | erschienen 12.05.2023 | welt.de

Im Artikel: Der Betroffenenbeirat Ost kritisierte das Verfahren und bemängelte ein fehlendes Entgegenkommen der Bischöfe. Nach wie vor gebe es keinen Zugang zu Akten der Militärseelsorge sowie der Kirchengerichte (Offizialate). Der Beirat bezweifele, dass die Kommission Betroffene angemessen beteiligen und deren Interessen bei der Aufarbeitung berücksichtigen werde, hieß es.


Streit um Aufarbeitungskommission für Ost-Bistümer - Betroffenenvertreter übten harsche Kritik | erschienen 11.05.2023 | tagesspiegel.de

Im Artikel: „Zentraler Kritikpunkt ist der Ausschluss aller Informationen und Akten der Militärseelsorge sowie der Offizialate (Kirchengerichte, d. Red.) von Auskunft und Einsicht für die Kommission“, teilten die Betroffenenvertreter Sabine Otto und Michael Köst am Donnerstag mit. „Ein Entgegenkommen der Bischöfe konnte nicht erreicht werden.“


Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche | erschienen 11.05.2023 | sueddeutsche.de

ebenfalls morgenpost.de | augsburger-allgemeine.de | saechsische.de 


Neue Kommission zu Missbrauch in Ostbistümern beginnt mit der Arbeit | erschienen 11.05.2023 | katholisch.de

Im Artikel: Gegen die von der Kirche vorgegebenen Rahmenbedingungen für die Kommissionsarbeit legte der Betroffenenbeirat Ost Widerspruch ein. In einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung erklärte er zur Begründung, dass die Kommission keine Einsicht in die Informationen und Akten der Kirchengerichte und der Militärseelsorge und keine Auskünfte darüber erhalte. Zudem widersprach die Vertreterin des Betroffenenbeirats, Sabine Otto, der Konstituierung auch deshalb, weil ein weiterer Vertreter des Beirats wegen fehlender Berufung durch die zuständigen Bischöfe nicht habe teilnehmen können. Daher habe Otto an der Wahl für den Kommissionsvorsitz nicht teilgenommen.


"Weisungsfreie" Arbeit | erschienen 11.05.2023 | domradio.de

Im Artikel: Noch nicht veröffentlicht wurde der Name einer weiteren Person, die den Betroffenenbeirat Ost vertritt [...] weil ein weiterer Vertreter des Beirats wegen fehlender Berufung durch die zuständigen Bischöfe nicht habe teilnehmen können. 

Betroffene schildern erstmals Details zu Berliner Missbrauchsfällen - Taten durch Priester und Ordensschwestern in den 1960er Jahren | erschienen 03.07.2023 | katholisch.de


Im schwarzen Regiment der grauen Schwestern - Organisierter Missbrauch im Erzbistum Berlin | erschienen 02.07.2023 | spiegel.de

In diesem Artikel: Theo Schreiber wird in der Sache nicht nachlassen. Als ihm Berlins Erzbischof Heiner Koch unlängst riet, dem Täter zu vergeben, schüttelte er den Kopf. "Ich bin bis aufs Blut gedemütigt worden. Man hat mein Scham- und mein Ehrgefühl mit Füßen getreten. Meine Antwort heißt Vergeltung, nicht Vergebung."


"Spiegel": Schwere Missbrauchsvorwürfe im Erzbistum Berlin | erschienen 02.07.2023 | web.de


Prügel und Vergewaltigungen - Opfer berichten von Schreckensherrschaft im Erzbistum Berlin | erschienen 02.07.2023 | n-tv.de


Schwere Vorwürfe gegen Erzbistum Berlin: Grundschüler systematisch missbraucht? | erschienen 02.07.2023 | tag24.de


Bericht: Schwere Missbrauchsvorwürfe im Erzbistum Berlin | erschienen 02.07.2023 | berliner-zeitung.de


Planvoller und gemeinsamer Missbrauch durch Priester und Ordensschwestern | erschienen 21.04.2023 | erzbistumberlin.de

Kommentar: Wir erneuern unseren dringenden Rat, sich VOR einer Kontaktaufnahme mit dem Erzbistum oder mit Personen, die vom Erzbistum benannt sind, unabhängig beraten zu lassen. Sollten Sie sich zu einer Kontaktaufnahme entschließen, so raten wir dringend, sich anwaltlich begleiten zu lassen und NIEMALS allein mit VertreterInnen des Erzbistums zu sprechen.

Der Kontakt mit VertreterInnen des Erzbistums, auch mit den "Unabhängigen" Ansprechpersonen des Erzbistums, ist KEIN sicheres Szenario für Betroffene sexueller Gewalt in der Verantwortung der katholischen Kirche und kann unversehens dazu führen, dass Betroffene durch das Erzbistum in gerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt werden. Versuchen Sie im Notfall nicht, Konflikte mit dem Erzbistum allein zu lösen. Holen Sie sich professionelle Hilfe. (Betroffeneninitiative Ost)


In Neukölln und Wilmersdorf -  Priester und Ordensschwestern sollen Berliner Kinder zu sexuellen Handlungen gezwungen haben | erschienen 22.04.2023 | tagesspiegel.de

Kommentar: Das Erzbistum redet mit einzelnen Betroffenen, jedoch nicht mit Betroffenenvertretungen. Es gibt weder Gespräche mit der Betroffeneninitiative Ost, noch mit dem eigenen Betroffenenbeirat. Die Bitte um Entschuldigung gegenüber einem (!!) Betroffenen ist nicht ausreichend, um Zusammenhänge zu verstehen und "planvollen und gemeinsamen Missbrauch durch Priester und Ordensleute im Erzbistum" aufzuklären und aufzuarbeiten. (Betroffeneninitiative Ost)


Missbrauch durch Priester und Ordensfrauen | erschienen 21.04.2023 | domradio.de

"Die Beschuldigten kannten sich untereinander und vernetzten sich", heißt es in der Mitteilung. Nach Einschätzung der Gutachter wurden die teilweise damals schon bekannt gewordenen Beschuldigungen von kirchlichen Personalverantwortlichen zumeist nicht überprüft und Vergehen nicht angemessen geahndet.


Berlin: Gemeinsamer Missbrauch durch Priester und Ordensfrauen - sexuelle Gewalt im Erzbistum offenbar größer als bisher angenommen | erschienen 21.04.2023 | katholisch.de


Planvoller und gemeinsamer Missbrauch durch Priester und Ordensleute im Erzbistum Berlin | Kommentar von Mathias Laminski, Leitender Pfarrer von St. Josef, Treptow-Köpenick | erschienen 22.04.2023

Quelle: Tag des Herrn | Nummer 6 | 12.02.2023 | Seite 15

DIESE INFORMATION GILT GLEICHLAUTEND FÜR DAS ERZBISTUM BERLIN.

Hilflos - die katholischen Bischöfe und ihre jüngste Entscheidung zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle | erschienen 05.03.2023 | freiepresse.de

Aus diesem Artikel: Wenn du mal nicht weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis. Ein Spruch mit spöttischem Unterton, der am Rand der Frühjahrstagung der Deutschen Bischofskonferenz, diesmal im schönen Dresden, mehr als einmal zu hören war. Und zwar meistens von Vertretern von Betroffenenorganisationen angesichts der Entscheidung der Bischöfe, zur weiteren und besseren Aufarbeitung sexualisierter Gewalt künftig neben der Unabhängigen Aufarbeitungskommission noch zusätzlich eine Expertenkommission zu bilden. Diese Kommission soll kirchenunabhängig zusammengesetzt werden [...]. Bislang ist es den Bischöfen aber nicht gelungen, einen Weg zu finden, wie diese Expertenkommission kirchenunabhängig gebildet werden könnte. Die Bischöfe wirkten fast ein wenig hilflos.

Lange flog das hiesige Bistum [...] beim Thema sexualisierte Gewalt quasi unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Das ändert sich aber, je mehr [...] Fälle ans Licht kommen. Es stehen womöglich noch schmerzhafte Erkenntnisse bevor. Für [...] Mecklenburg hat jüngst ein Gutachten aufgezeigt, wie zu DDR-Zeiten Staat und Kirche bei der Vertuschung von Missbrauch zusammenarbeiteten - und wie die Stasi die Situation für sich zu nutzen wusste.


Streit um Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum eskaliert - Ehrlos und rufschädigend | erschienen 04.03.2023 | freiepresse.de

Aus diesem Artikel: Die Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz, das Erzbistum Berlin sowie die dortige Militärseelsorge wollen ihre Fälle gemeinsam angehen. Ein Streit aber hat die gemeinsame Aufarbeitungskommission, die die Fälle in diesen ostdeutschen Bistümern beleuchten soll, noch vor der Konstituierung zum Erliegen gebracht. Betroffene fühlten sich brüskiert, weil sich ihre Vertreter in der Kommission laut einer kurzfristigen Satzungsänderung der Bischöfe ihrer Mitwirkungsrechte beraubt sahen. Der Streit ist bislang nicht gelöst, die atmosphärischen Störungen allem Anschein nach erheblich. Dagegen soll Timmerevers nun am Rand der Frühjahrstagung gegenüber Medienvertretern eine Vertreterin der Betroffenen für die stockende Aufarbeitung verantwortlich gemacht haben. Sie wurde von Betroffenen in die Gemeinsame Aufarbeitungs-kommission entsandt und hat auch die Satzungsänderung kritisiert. Andere Betroffene würden nicht mit ihr zusammenarbeiten wollen, so soll nun der Vorwurf von Timmerevers gelautet haben. Die Frau war dabei nicht zugegen. Ihr Name sei zwar nicht gefallen, geht aus dem Schreiben der Betroffeneninitiative Ost hervor. Anfragen würden jedoch aufzeigen, dass die Anwesenden des Gesprächs leicht erkennen konnten, wen der Bischof meinte. Das stößt der Initiative bitter auf. Dass sie für die stockende Aufarbeitung verantwortlich sein soll, weisen Mitstreiter der Frau zurück. Michael Köst aus Hainichen, der Sprecher des von den Bistümern ins Leben gerufenen Betroffenenbeirats Ost, sagte der "Freien Presse", Kritik an Strukturen und Kommunikation seitens der Betroffenen habe es bereits vor ihrer Mitarbeit gegeben. Es gehe um "Aufarbeitung auf Augenhöhe". Und die Betroffeneninitiative erklärt in ihrer E-Mail dem Bischof, sie fühle sich von der Frau "gut und angemessen" vertreten. Die stockende Aufarbeitung liege eher an den Bischöfen. Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers gehört künftig der bischöflichen Fachgruppe zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an. Zentrale Aufgabe der neu zu etablierenden Strukturen sei die Zusammenarbeit aller beteiligten Räte, Beiräte und Fachgruppen. Michael Köst: "Wir können eine diesbezügliche Kompetenz von Bischof Timmerevers nicht einschätzen, weil er mit dem Betroffenenbeirat für Dresden-Meißen zu unserem Bedauern keinerlei Kommunikation pflegt."

Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in Dresden


Sorgentreffen der Bischöfe in Dresden - Lassen sich die Bänke wieder füllen? | erschienen 27.02.2023 | tagesspiegel.de

Besondere Kritik wurde in Dresden indes am Umgang des katholischen Erzbistums Berlin, der Bistümer Görlitz und Dresden-Meißen sowie der katholischen Militärseelsorge mit den Betroffenen sexuellen Missbrauchs laut. „Wir klagen an, dass Betroffene durch die Bischöfe diskriminiert und marginalisiert werden“, sagte die Sprecherin der „Betroffeneninitiative Ost“, Sabine Otto. So könnten Betroffenenvertreter aus Prinzip nicht im Vorstand der Aufarbeitungskommission für die östlichen Bistümer mitarbeiten. „Wir fordern einen Perspektivwechsel und gleichberechtigte Teilhabe.“ Der Sprecher des katholischen Erzbistums Berlin, Stefan Förner, bestätigte dieser Zeitung auf Nachfrage, dass die Zusammenarbeit zwischen Betroffenenbeirat und Aufarbeitungskommission derzeit ruhe. Es gebe aber Bemühungen zu einem Gespräch zusammenzukommen. „Der Erzbischof ist persönlich bestrebt, wieder in die Kommunikation mit Betroffenen zu kommen.“


Pressestatement für die Pressekonferenz zum Auftakt der Frühjahrs-Vollversammlung der DBK in Dresden | Pressekonferenz 27.02.2023


Wie ernst meint es die Mehrheit er Oberhirten mit ihrem Reformwillen? Reformgruppen: Bischofs-Vollversammlung in Dresden ist Lackmustest | erschienen 27.02.2023 | katholisch.de

Die Sprecherin der Betroffeneninitiative Ost erklärte: "Missbrauch und Gewalt gehören verhindert, aufgeklärt, geahndet und aufgearbeitet. Dies muss unabhängig davon gelten, ob sie sexuell oder spirituell geprägt sind und ob sie sich gegen Kinder, Jugendliche oder volljährige Personen richten." Sie forderte die Bischöfe auf, die staatlichen Stellen öffentlich um Übernahme der Verantwortung für die Aufarbeitung zu bitten. Ferner sollten die Bischöfe ihren Umgang mit Betroffenen überdenken.


"Wir sind Kirche" erwartet von Bischöfen mehr Reformwillen | erschienen 27.02.2023 | evangelisch.de

Anne Borucki-Voß von der katholischen Frauenrechtsbewegung "Maria 2.0" Berlin und östliche Bundesländer forderte die umfassende Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in verschiedenen Bereichen der katholischen Kirche. Sexualisierte Gewalt an erwachsenen Frauen sowie geistlicher Missbrauch müssten in diese Aufarbeitung einbezogen werden.


Vereinigungen fordern Reformwillen von deutschen Bischöfen | erschienen 27.02.2023 | sueddeutsche.de

Man erwarte in Dresden konkrete Ergebnisse, etwa wie mit straffälligen Priestern künftig umgegangen und Missbrauchsfälle verhindert werden. (Brigitte Vielhaus, kfd)

Die sexualisierte Gewalt in verschiedenen Bereichen der katholischen Kirche muss mitsamt ihren strukturellen und systemischen Ursachen umfassend aufgearbeitet werden. (Anne Borucki-Voß, Maria 2.0)


Pressegespräch der Reformgruppen | erschienen 27.02.2023 | facebook.com - Maria 2.0 Berlin

Schutzlos in Kirche und Staat zu DDR-Zeiten

Opfer sexueller Gewalt in der katholischen Kirche in der DDR waren ihren Peinigern gleich in dreifacher Hinsicht schutzlos ausgeliefert. Wie aus einer am Freitag in Schwerin veröffentlichen Studie von Wissenschaftlern der Universität Ulm im Auftrag des Erzbistums Hamburg über den heutigen, bis 1989 in der DDR liegenden Bistumsteil Mecklenburg hervorgeht, wurden Übergriffe auf Minderjährige und Schutzbefohlene in den zumeist kleinen Diasporagemeinden nahezu vollständig tabuisiert. Auch die Kirchenleitung hatte kein Interesse daran, dass diese Verbrechen bekannt wurden, hätten diese doch eine Angriffsfläche für den kirchenfeindlichen Staat geboten. Allerdings konnten sich die kirchlichen Akteure drittens darauf verlassen, dass auch die DDR-Führung bis 1989 nichts von sexueller Gewalt wissen wollte. Wie bei kirchenexternen Missbrauchstätern auch, etwa Lehrern, wurde auch bei Priestern kein Aufhebens davon gemacht, wenn sie sich an Kindern oder Jugendlichen vergangen hatten, widersprachen diese Vorkommnisse doch dem Selbstbild einer sozialistischen und damit kriminalitätsferneren Gesellschaft als der kapitalistischen der Bundesrepublik. Jedoch machte sich der SED-Staat die innerkirchliche Kultur des Be- und Verschweigens um so lieber zunutze, wenn er sich von gewalttätigen Priestern Informationen aus dem Innenraum der Kirche versprach. [...] Dokumentiert sind aber auch Fallkonstellationen, bei denen sich die Interessen der DDR mit denen der Kirchenleitung trafen – nämlich immer dann, wenn es galt, aus Sicht beider Seiten untragbar gewordenen Täter nach Westdeutschland abzuschieben. Inwieweit die Ergebnisse der Studie über Mecklenburg mit seiner sehr geringen Katholikenzahl auf andere Regionen der vormaligen DDR übertragbar sind, lässt sich aus den vorliegenden Daten nicht ableiten. In dem Gutachten über das Erzbistum Berlin, das Juristen der Kanzlei Redeker, Sellner, Dahs vor zwei Jahren erstellt haben, wurde die Frage nach dem Verhältnis von Missbrauch, Kirche und DDR-Staat nicht aufgeworfen.

Quelle: Schutzlos in Kirche und Staat zu DDR-Zeiten | erschienen 24.02.2023 | faz.net

durchschnittliche Leistungshöhe im Erzbistum Berlin: 24.320€


durchschnittliche Leistungshöhe aller Bistümer pro betroffene Person: 22.150€


"Die Arbeit der örtlichen Ansprechpersonen und der Mitarbeiter der kirchlichen Stellen, die (erster) Teil des Verfahrens zur Anerkennung des Leids sind, ist besonders wertzuschätzen. Sie leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur Bemessung einer angemessenen Anerkennungsleistung durch die UKA. [...] Hier konnte gezeigt werden, welche bedeutende und oftmals entscheidende Rolle die Arbeit vor Ort für die Entscheidung über die Höhe einer Anerkennungsleistung spielt." (Margarete Reske, Vorsitzende der UKA in: Tätigkeitsbericht der UKA 2022, S. 5-6)

Quelle: Tätigkeitsbericht der Geschäftsstelle der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen 2022 | erschienen 03.02.2023 | anerkennung-kirche.de/wir-fuer-sie/taetigkeitsbericht


Durchschnittliche Leistungshöhe pro betroffene Person je Bistum | Tätigkeitsber. UKA 2022/eig. Auswertung.

Über das Unaussprechliche reden - Was Betroffenen von sexuellem Missbrauch hilft | Sa 04.02.2023 | rbb-online.de

Diese Sendung enthält eine Stellungnahme zum System der Anerkennungsleistungen und zu Zielen von Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs (min. 23:30 - 34:00)

Die Betroffeneninitiative Ost warnt Betroffene sexueller Gewalt eindringlich davor, sich beim Erzbistum Berlin zu melden, ohne sich zuvor von unabhängiger Seite beraten zu lassen. Diese Warnung gilt auch für Meldungen bei sogenannten "unabhängigen Ansprechpersonen", die Meldungen und Informationen an das Erzbistum weitergeben.


Die Verfolgung von Straftaten gehört in die Hände der staatlichen Strafermittlungs- und -verfolgungsbehörden, insbesondere wenn noch keine Verfolgungsverjährung eingetreten ist. Dort steht Betroffenen bei Bedarf Opfer- und Zeugenschutz zur Verfügung, Betroffene haben das Recht auf Akteneinsicht und auf Nebenklage.

Wir raten dringend zu anwaltlicher Beratung und Begleitung, auch dann, wenn Sie sich entschließen, mit dem Bistum in Kontakt zu treten.


Das Erzbistum Berlin schließt Personen, die sich als Betroffene sexuellen Missbrauchs zu erkennen geben, unabhängig von ihrer Verfassung, von ihrer persönlichen und fachlichen Kompetenz und vom Stand und Ausgang eines evtl. Strafverfahrens sowie eines evtl. gestellten Antrags auf Anerkennung des Leids dauerhaft von verantwortlicher und gestaltender Beteiligung an Prozessen der Aufarbeitung sexueller Gewalt aus. Bitte lassen Sie sich unabhängig beraten, bevor Sie sich beim Erzbistum Berlin als Betroffene/r sexuellen Missbrauchs melden.


Für Rückfragen stehen wir Ihnen zur Verfügung.

Betroffenenbeirat lässt seine Entsendungen ruhen und widerspricht einer Konstituierung der Kommission in aller Form

„Kirche braucht Expertise von außen, Unterstützung auch vonseiten des Staates und die Beteiligung der Betroffenen. Daraus ist das Konzept der unabhängigen Kommissionen in den Diözesen entstanden, wie es sich in der „Gemeinsamen Erklärung“ wiederfindet. Es nimmt den Bischöfen die Steuerung aus der Hand, entlässt sie und die Kirche aber nicht aus der Verantwortung.“ (J. W. Rörig, 23.02.2021)

Bild: Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung UBSKM / DBK durch J.W. Rörig und S. Ackermann am 22.06.2022 (Quelle: beauftragte-missbrauch.de)

Ein Konflikt mit Signalwirkung - Errichtung der Aufarbeitungskommission stockt | erschienen 02.12.2022 | tag-des-herrn.de


Ein Konflikt mit Signalwirkung | erschienen 02.12.2022 | erzbistumberlin.de


Katholikenrat springt Betroffenen zur Seite | erschienen 30.11.2022 | freiepresse.de (29.11.2022)


Hilferuf an Kerstin Claus - Laien im Osten bitten Missbrauchsbeauftragte um Vermittlung | erschienen 29.11.2022 | domradio.de


Missbrauchsskandal: Katholische Laien rufen Vermittlerin an | erschienen 28.11.2022 | zeit.de

auch auf: stern.de | freiepresse.de | sueddeutsche.de | rtl.de | msn.de | berliner morgenpost.de 


Aufarbeitung von Missbrauchsskandal - Katholische Laien des Erzbistums Berlin wollen Vermittlerin einschalten | erschienen 28.11.2022 | tagesspiegel.de


Laien im Osten bitten Missbrauchsbeauftragte um Vermittlung - nach Streit zwischen Bischöfen und Betroffenenbeirat um Satzungsänderung | erschienen 28.11.2022 | katholisch.de


Betroffenenbeirat Ost kritisiert Bischöfe - Interview mit Sprecherin des Betroffenenbeirats | erschienen 21.11.2022 | domradio.de


"Von all dem sind die Betroffenen auf Entscheidung der Bischöfe ausgeschlossen" | erschienen 21.11.2022 | domradio.de


Möglichkeiten der Mitwirkung beschränkt - Missbrauchs-Betroffenenbeirat im Osten lässt Ämter ruhen | erschienen 18.11.2022 | domradio.de


Missbrauchs-Betroffenenbeirat im Osten lässt Ämter ruhen - Kritik an Satzungsänderung durch Bischöfe | erschienen 17.11.2022 | katholisch.de


Stellungnahme Betroffeneninitiative Ost | 17.11.2022


Sexualisierte Gewalt - Betroffene fühlen sich brüskiert | erschienen 17.11.2022 | freiepresse.de


Katholische Kirche verärgert Betroffene - die setzen Mitarbeit vorerst aus | erschienen 16.11.2022 | freiepresse.de

Bitte machen Sie sich ein eigenes Bild:

Die zugehörigen Dokumente finden Sie hier unter "Aufarbeitungskommissionen". Dort ist auch die Gemeinsame Erklärung von UBSKM und DBK im Wortlaut zu finden.

Auf Augenhöhe mitarbeiten - Betroffenenbeirat von drei (Erz-)Bistümern und der Militärseelsorge | erschienen 13.10.2022 | tag-des-herrn.de

„Es wäre hilfreich, jetzt nicht länger weitere Betroffene öffentlich zur Mitarbeit aufzurufen“, wünscht sich das Sprecherteam von den Bistumsleitungen. "Fast ein Drittel unserer Beauftragungszeit ist bereits verstrichen. Jetzt noch neue Mitglieder einzuarbeiten, bindet Kräfte, dient aber der Arbeit nicht.“ (Betroffenenbeirat Region Ost, 13.10.2022)


Fachaustausch zum Umgang mit Missbrauch | erschienen 15.05.2022 | Tag des Herrn


Leserbrief: Zusammenarbeit auf Augenhöhe wünschenswert | erschienen 15.05.2022 | Tag des Herrn


Für eine sichere Kirche. Interview Generalvikar zum Stand der Aufarbeitung | erschienen 28.04.2022 | tag-des-herrn.de


Betroffene schließen sich zusammen | erschienen 27.04.2022 | tag-des-herrn.de


"So als wäre gar nichts gewesen" | erschienen 02.03.2022 | rbb24.de


Personelle Konsequenzen bleiben aus | erschienen 01.03.2022 | svz.de


Neue Vorwürfe sexualisierter Gewalt im Erzbistum Berlin - Drei aktuelle Fälle  erschienen | 01.03.2022 | domradio.de


Weitere Verdachtsfälle und Kritik  | erschienen 01.03.2022 | katholisch.de


Was das Berliner Gutachten über Erzbischöfe sagt | erschienen 22.02.2022 | domradio.de


Maßgebliche Beteiligung an der Aufarbeitung - Start von Betroffenenbeirat für drei Ostbistümer naht | erschienen 29.01.2022 | domradio.de


Gutachten Teil C (geschwärzt) | Stand 10.09.2021 | erzbistumberlin.de


Gutachten Teil A und B  | Stand 10.08.2021 | erzbistumberlin.de


Diskussion über Konsequenzen aus dem Gutachten | erschienen 23.06.2021 | tagesspiegel.de


"Hearing" mit Mitarbeitenden des Bistums | 23.06.2021 | youtube.de


Verwirrung um Gutachtenkommission | erschienen 25.06.2021 | cna.com


Betroffenenbeirat wird gegründet | erschienen 25.02.2022 | tag-des-herrn.de


Bistum veröffentlicht Teil C des Gutachtens mit Schwärzungen | erschienen 18.06.2021 | cna.com


Kritik an Erzbistum Berlin nach Gutachten zu Missbrauch | erschienen 05.02.2021 | tagesspiegel.de


Viel Leid, viele Fragen - und ein Geheimarchiv | erschienen 02.02.2021 | deutschlandfunk.de


Vorstellung des Gutachtens | erschienen 29.01.2021 | erzbistumberlin.de


Mut zur Aufklärung? Berliner Erzbistum stellt Gutachten zu sexueller Gewalt vor | erschienen 29.01.2021 | Deutschlandfunk | mp3.dradio.de


Kollig: Kein kirchlicher Sonderweg bei Missbrauchs-Entschädigung | erschienen 24.01.2020 | kirche-und-leben.de


Bistum Dresden-Meißen und Erzbistum Berlin - Missbrauchsprävention der katholischen Kirche hat Lücken | erschienen 07.11.2019 | tagesspiegel.de

"Zudem sprach das Erzbistum nach eigenen Angaben ein Verbot der Kinder- und Jugendarbeit für Müller (Pseudonym, Betr.Ini Ost) aus. Doch wurde weder das Verbot an sich noch, wann es ausgesprochen wurde, schriftlich festgehalten. [...] Das Bistum (DDMEI) schränkte zwei Jahre lang die Tätigkeiten ... nicht ein."

siehe hierzu: Oratorium Leipzig: Für das RKW-Team: Kai-Uwe Socha | erschienen 05.12.2017 | pfarrei-philipp-neri-leipzig.de

weiter unter: Bistum Dresden-Meißen, Oratorium Leipzig

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